Gemäß eines aktuellen „Spiegel“-Artikels wird die Ökostrom-Zulage dank eines Überschusses in Milliardenhöhe im Jahr 2015 voraussichtlich erstmals sinken. Trotz weiterhin hoher Ausgaben für Wind- und Solarstrom war auf dem Umlage-Konto ein Anstieg von mehr als 1,5 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die Umlage, die Verbraucher auf Basis eben jenes Kontostandes von Ende September zu begleichen haben, wird demnach relativ sicher sinken. Die Hoffnung auf endlich stabile Stromkosten ist somit realistisch, waren sie doch in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Höhe des Rückgangs der Stromkosten ungewiss
Laut Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bleibt allerdings unklar, wie stark die Ökostrom-Umlage für die Verbraucher tatsächlich in Zahlen sinken wird. Im Verlauf der letzten Jahre war die Abgabe der Verbraucher von 2 Cent je Kilowattstunde auf 6,24 Cent je Kilowattstunde netto gestiegen. Vor einem Jahr noch war der Kontostand des Umlage-Kontos mit einem Fehlbetrag von 2,3 Milliarden Euro Anfang September im Minusbereich.
Die Höhe der kommenden Umlage wird am 15. Oktober von den betrauten Übertragungsnetzbetreibern bekannt gegeben. Diese sind für die Verwaltung des Kontos verantwortlich.
Ökostrom-Umlage: 18 % des Strompreises
Die von Verbrauchern zu tragende Ökostrom-Umlage macht momentan satte 18 % des Strompreises aus. Ein Beispiel: Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt ohne Betrachtung der Mehrwertsteuer derzeit etwa 250 Euro pro Jahr für die Ökostrom-Umlage. Bei 3.500 Kilowattstunden sind das etwa 218 Euro.
Nach den Anstiegen der letzten Jahre wurde sinngemäß ein Puffer integriert, auf dem das aktuelle Plus nun beruht. Die Denkschmiede Agora Energiewende hat in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut bereits im Mai diesen Jahres errechnet, dass die Förderabgabe von Verbrauchern auf etwa 6 Cent pro Kilowattstunde sinken könne.
Diese Entwicklung hat mit der seit August in Kraft getretenen Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) jedoch noch nichts zu tun. Diese Reform sieht Förderkürzungen zugunsten der Verbraucher vor. Konkrete Auswirkungen der Reform werden aber erst 2016 messbar werden, so Prognosen.