2014 startet die größte Langzeitstudie zu Volkskrankheiten in der Geschichte der BRD, mit dem Ziel neue medizinische Erkenntnisse und Präventionsstrategien zu Tag zu fördern.
Mehr als die Hälfte der Todesfälle in Deutschland ist auf nur zwei Ursachen zurückzuführen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Diese beiden Ursachen zählen damit zu den sogenannten Volkskrankheiten, ebenso wie Diabetes und Demenz.
Es liegt deshalb nahe, sie genauer zu erforschen, um in Zukunft bessere Präventionsmöglichkeiten gegen diese Krankheiten zur Hand zu haben. Ziel ist es, dass weniger Menschen daran erkranken, wodurch letzten Endes auch das Gesundheitssystem entlastet wird.
Nationales Forschungsprojekt startet 2014
Die Bundesregierung startet deshalb im Jahr 2014 ein Forschungsprojekt, das Behandlung und Vorbeugung der großen Volkskrankheiten verbessern soll. Die Kosten für diese Studie belaufen sich auf 210 Millionen Euro. Diese Summe wird durchaus vertretbar, wenn sie in Relation zu den dadurch zukünftig möglichen Einsparungen im Gesundheitssektor gesetzt wird.
Finanziert wird das Forschungsprojekt durch den Bund, 14 Bundesländer sowie die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Von Anfang 2014 an werden 400.000 zufällig ausgewählte Bundesbürger eine Einladung zu dieser Studie erhalten.
Die Teilnahme daran ist freiwillig. In die Gesundheitsstudie aufgenommen werden schließlich etwa 200.000 Menschen. Diese werden anschließend in einem von 18 Studienzentren, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, untersucht.
Nach fünf Jahren erfolgt eine zweite Untersuchung. Die Studie zur Gesundheit der Deutschen ist auf eine Dauer von 20 Jahren angelegt.
Umfassende Untersuchungen
In diesen Zentren wird die Gesundheit der Teilnehmer in zahlreichen Untersuchungen auf den Prüfstand gestellt. Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker werden ebenso ermittelt, wie die Zahngesundheit oder die Funktion der Lunge.
Augenuntersuchungen, Hör- und Riechtests gehören ebenfalls zum umfassenden Untersuchungsprogramm. In Hinblick auf Demenz werden auch die geistigen Fähigkeiten der Probanden ein Auge abgecheckt. Daneben sind die Forscher am allgemeinen Fitnesszustand sowie am Körpergewicht der Teilnehmer interessiert.
Hier erhoffen sie sich beispielsweise einen genaueren Zusammenhang zwischen Gewicht und der Erkrankung an Diabetes heraus zu finden. Des Weiteren stehen Untersuchungen im Magnetresonanztomografen sowie die Entnahme von DNA-, Urin-, Gewebe- und Blutproben auf dem Programm.
Dabei versuchen die Forscher der Rolle von Umwelteinflüssen, wie etwa Luftverschmutzung, bei der Entstehung der Volkskrankheiten auf die Spur zu kommen. Auch die Untersuchung bestimmter genetischer Varianten und von Stoffwechselfaktoren ist so möglich.
Schließlich müssen Fragen zum Lebensstil beantwortet werden. Dies dient dazu, persönliche Risikofaktoren, etwa für Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu erfassen.