Der Trend geht zum Stillen. Eine neue Studie hat jetzt gar belegt, dass Muttermilch nicht nur positive Effekte auf die Gesundheit, sondern auch auf die soziale Entwicklung der Kinder besitzt.
Dass Stillen der Gesundheit von Babys zuträglich ist, hat zuletzt 2004 eine amerikanische Studie gezeigt, die eine geringere Kindersterblichkeit bei Stillkindern nachgewiesen hat.
Muttermilch erhöht Chance auf sozialen Aufstieg
Nun sorgen die Forschungsergebnisse einer Wissenschaftlergruppe vom University College London für Furore: Die Forscher haben im Rahmen einer Langzeitstudie Gesundheits- und Sozialdaten von insgesamt ca. 34.000 Menschen der Jahrgänge 1958 und 1970 gesammelt.
Dabei haben sie die Teilnehmer der Studie ab dem Alter von zehn bzw. elf Jahren bis zum 33. bzw. 34. Geburtstag begleitet. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass das emotionale Wohlbefinden bei gestillten Kindern größer war als bei Kindern, welche mit Flaschennahrung gefüttert wurden.
Auch zeigten erstere deutlich weniger neurologische Stresssymptome. Dies galt sowohl im Alter von 10 Jahren als auch an deren 33. Geburtstag. Darüber hinaus kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich die Chance auf sozialen Aufstieg durch Stillen um 25 % steigern lässt, während die Gefahr des Abstiegs auf niedrigeres Sozialniveau abnimmt.
Muttermilch gut für das Gehirn
Eine Erklärung für den positiven Effekt des Stillens auf die soziale Laufbahn liegt in der hohen Konzentration von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Muttermilch. Diese stellen einen unverzichtbaren Bestandteil für die Entwicklung des Gehirns dar, wodurch auch der Intelligenzquotient erhöht wird.
Zudem spielt sicher auch der enge Hautkontakt während des Stillens eine wichtige Rolle, da er die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind festigt und so zu einer stabilen Psyche beiträgt. Dieser Einfluss lässt sich allerdings kaum in Zahlen fassen.
Wie lange sollten Säuglinge gestillt werden?
Diese Empfehlung gilt auch für allergiegefährdete Kinder. Werden Babys deutlich länger voll gestillt, kann sich das Allergierisiko sogar erhöhen und es besteht die Gefahr eines Eisenmangels.