Immer öfter füllen Koma-saufende Teenagern die Schlagzeilen- umso mehr Anlass zur Sorge, da neue Untersuchungen zeigen, dass das weitere Trinkverhalten vom Alkoholkonsum in der Pubertät geprägt wird.
Trotz Aufklärungskampagnen trinken immer mehr Minderjährige Alkohol
Sobald Jugendliche in die Pubertät kommen, wird die Welt der Erwachsenen für sie immer interessanter. Alkoholkonsum ist ein Grundbestandteil unserer Gesellschaft. Somit richtet sich das Trinkverhalten der jungen Menschen danach aus.
Untersuchungen haben nun ergeben, dass das Trinkverhalten während der Pubertät sich auf den Alkoholkonsum im späteren Leben auswirkt. Da das Gehirn in der Pubertät anfälliger für Belohnungen ist, und diese werden vor allem von Suchtstoffen geliefert, kann das Auswirkungen auf den Alkoholkonsum im späteren Leben haben.
Alkohol zu trinken ist angesagt
Wie können wir erreichen, dass Jugendliche ihren Alkoholkonsum einschränken? Von allen Seiten wird ihnen suggeriert, wie “cool€™ es ist, Alkohol zu trinken. Hinzu kommt, dass ein ganzer Industriezweig sich auf Alkoholkonsum in der Pubertät eingeschossen hat und mit immer wieder neuen Produkten lockt und verführt.
Gerade unsichere junge Menschen, und davon gibt es etliche, können sich dem Anreiz kaum entziehen, suchen sie doch ständig nach Hilfen und Orientierung. Wenn ihnen im Fernsehen vorgeführt wird, wie andere junge Menschen sich an Kultorten wie auf dem Ballermann exzessiv besaufen, lässt sich ihnen schwer klar machen, dass Alkohol in der Pubertät Gift für sie ist.
Jugendliche schlagen gerne über die Stränge. Eigentlich ist das ihr gutes Recht, schließlich müssen sie ihre Grenzen ausloten. Was jedoch ihren Alkoholkonsum anbelangt, so ist ein Heraushalten der Gesellschaft hier einfach nicht mehr zu verantworten.
Komasaufen ist nur ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang auftritt. Das Phänomen ist einfach nicht mehr zu übersehen. Auf jedem Fest, in Städten, zu jedem Anlass sieht man Jugendliche – bedauerlicherweise immer Jüngere – die sich hemmungslos die Kante geben, ganz öffentlich und ohne sich zu verstecken.
Politik und Wirtschaft sind gefordert
Wissenschaftler plädieren aufgrund ihrer Erkenntnisse für bessere Präventionsprogramme.”Diese müssten viel gezielter auf junge Menschen in der Pubertät zugeschnitten sein€™, so ihr Fazit. Allerdings seien noch mehr Forschungen auf diesem Gebiet notwendig.
Es sollte aber bald etwas passieren. Ob ein generelles Alkoholverbot der Weisheit letzter Schluss ist, darf bezweifelt werden. Bei Verboten finden Menschen immer ihre Nischen.
Schon bald wird ein neues Problem anstelle des Trinkens treten. Das wäre somit wohl keine Lösung. Wie man aber Jugendliche dazu bringt, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu entwickeln, darüber muss sich die Politik und insbesondere auch die Wirtschaft endlich Gedanken machen.