Krankschreibungen wegen Burn-Out und Depression – was früher eine Ausnahme war, ist beim heutigen Arbeitnehmer immer häufiger der Fall. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl derKrankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen mehr als verdoppelt. Die Gründe für Depression und Burn-Out sind vielfältig, denn in der modernen Arbeitswelt ist der Arbeitnehmer zahlreichen Stress-Faktoren ausgesetzt.
Immer mehr Stress und Frust für Arbeitnehmer
Befristete Jobs und Leiharbeit nehmen zu – in solchen Beschäftigungsverhältnissen verdienen Arbeitnehmer oft nur wenig und leben außerdem ständig mit der Sorge, ausgetauscht oder entlassen zu werden, sobald sie nicht mehr funktionieren. Aufstiegschancen gibt es kaum, hinzu kommt eine geringe Wertschätzung von Seiten des Arbeitgebers. Nicht wenige Arbeitnehmer treiben diese Perspektivlosigkeit und Existenzangst in Depression und Burn-Out. Vermehrte Krankschreibungen sind die Folge.
Besonders viele Krankschreibungen wegen Burn-Out und Depression gibt es auch bei Pflegern und Ärzten. Die Arbeitnehmer in diesen Berufen sind einem hohen Druck ausgesetzt und können wegen Nachtschichten oder Bereitschaftsdiensten oft nur schwer abschalten. So sind laut Studien in manchen Krankenhäusern aufgrund von Dauerstress bis zu 50 % der Pflegekräfte von Burn-Out und Depression bedroht. Würden viele nicht aus Scham und Angst Krankschreibungen vermeiden, läge die Quote von Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen hier also sogar noch höher.
Wenn der Beruf krank macht – Burn-Out und Depression
Eine weitere Berufssparte, in der Krankschreibungen wegen Burn-Out und Depression mittlerweile eher Regel als Ausnahme sind, ist die der Berater und Call-Center-Agenten. Hier wird vom Arbeitnehmer ständiger Erfolg gefordert, denn oft sind die Angestellten von Provisionen abhängig, und die gibt es nur bei guter Leistung. Negativ wirkt sich auch der monotone Arbeitsalltag aus: Der Arbeitnehmer sitzt den ganzen Tag in einer Kabine und nimmt Kundengespräche an. Abwechslung oder Plaudereien mit Kollegen gibt es nicht. Krankschreibungen wegen Depression und Burn-Out sind da vorprogrammiert – und so lange die heutige Arbeitswelt sich nicht ändert und ihren Angestellten mehr soziale und finanzielle Sicherheit bietet, wird es auch weiterhin zu vermehrten Krankschreibungen kommen.