Der PKV-Verband begrüßt den Vorstoß seitens 22 Bundestagsabgeordneter der Union bezüglich der Einführung einer Kapitalrücklage bei der gesetzlichen Pflegeversicherung. In diesem Zusammenhang sprach der Chef des PKV-Verbands von einer generationengerechten Finanzierung der Pflege durch den Aufbau von Finanzreserven. Denn bislang erfolgt die Finanzierung nach dem sogenannten Umlageverfahren. Dies bedeutet, dass die Beiträge, die seitens der Beschäftigten in die Pflegekasse fließen, unverzüglich an die aktuellen Rentner verteilt werden. Finanzreserven werden hierdurch nicht aufgebaut.
PKV-Verband: Defizite in Rentenversicherung
Das derzeitige Verfahren weist jedoch laut PKV-Verband zwei gravierende Defizite auf. Diesteigenden Kosten in der Pflegeversicherung, die sämtliche Finanzreserven verzehren, sowie die demographische Entwicklung in unserem Land. Dadurch, dass kein Kapitalstock aufgebaut wird, kann das zukünftige Missverhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern nicht ausgeglichen werden. Dies würde bedeuten, dass die Beschäftigten noch höhere Beiträge zur Pflegeversicherung leisten müssten, um dann für jeweils zwei bis drei Rentner aufzukommen.
Auch die Kosten für Altersheime, Hilfsmittel, Medikamente etc. werden immer teurer. Nur durch den Aufbau eines Kapitalstocks kann diesen steigenden Pflegeausgaben in der Pflegeversicherung sinnvoll begegnet werden. Bereits jetzt besitzt die Pflegeversicherung laut PKV-Verband nicht genügend Finanzreserven.
Aufbau eines Kapitalstocks notwendig
Damit orientiert sich der PKV-Verband in Sachen Pflegeversicherung stark am bewährten Modell der Kapitallebensversicherung. Hier wird in den ersten Versicherungsjahren ein Kapitalstock aufgebaut. Diese Finanzreserven werden im Alter, wenn die Beiträge eigentlich steigen müssten, aufgelöst. Insbesondere fließen hierbei die Sparbeiträge in den Kapitalstock.
Aktuelle Erhebungen gehen zudem davon aus, dass sich die Zahl der pflegebedürftigen Personen in etwa 30 Jahren verdoppeln könnte. Aus diesem Grund ist eine finanzielle Rücklage von großer Bedeutung, da die Finanzreserven der Pflegeversicherung nicht ausreichen werden.
Bereits seit längerer Zeit macht sich der PKV-Verband für den Aufbau eines Kapitalstocks in der gesetzlichen Pflegeversicherung stark. In diesem Zusammenhang fordert der PKV-Verband, dass die Kapitalrücklage in Zukunft nicht eine Spielwiese für die Politik darstellen darf. Der PKV-Verband erklärte sich aufgrund der jahrelangen Erfahrungen in puncto Kapitalrücklage der Versicherungsunternehmen bereit, sich dieser Sache anzunehmen.
Der Verbandsdirektor des PKV-Verbands plädierte explizit für eine Lösung zugunsten des Kapitalstocks, bei der der Staat nicht involviert wird.