Zahlreiche Apotheker in Deutschland warnen vor Abonnements mit Medikamenten, die am Telefon angeboten werden. Dabei handelt es sich laut der thüringischen Landeskammer für Apotheker primär um Nahrungsergänzungsmittel, die als dauerhafte Lieferpakete angeboten werden. Diese Abonnements sind häufig von mehr oder weniger unseriösen Anbietern auf den Markt gebracht worden und erfüllen nicht immer das, was ihre Packungsbeilagen versprechen.
Alte Menschen am Telefon besonders gefährdet
Die Apotheker sehen insbesondere ältere Menschen als gefährdet an, da diese sich sehr viel mehr Sorgen um ihre Gesundheit machen als junge Menschen. Daher greifen auch sie notfalls auf in der Branche sehr arg umstrittene Nahrungsergänzungsmittel zurück. Deren Sorgen um ihre Gesundheit wird von den Anrufern ausgenutzt. Es werden nämlich vor allem alte Menschen am Telefon mit vermeintlich preiswerten Probepackungen geködert. Doch mit einer Einwilligung schließt man ein teures Pillen-Abonnement ab, was am Telefon nicht ersichtlich wird.
Nahrungsergänzungsmittel höchst umstritten aufgrund fehlender Wirkungsstudien
Warum Nahrungsergänzungsmittel für die meisten Apotheker eher als zweifelhafte Mittelgelten, liegt auf der Hand. Sie durchlaufen keine langjährigen Test- und Wirkungsläufe und werden kaum Studien unterzogen. Zwar können Nahrungsergänzungsmittel Mangelerscheinungen vorbeugen, allerdings sollten Verbraucher skeptisch werden, wenn ihnen am Telefon Wunderwirkungen (etwa die Heilung von Krebs und Rheuma) versprochen werden.
Wer sich nicht sicher ist, der sollte auf keinen Fall am Telefon einer Probepackung oder einem Abonnement zustimmen. Vorher sollte man in der Apotheke vor Ort oder beim Arzt nachfragen, was die angepriesenen Mittel tatsächlich leisten können.