Frauen, die während einer Schwangerschaft viel Reis essen, gefährden damit möglicherweise die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes. Der Grund dafür ist eine Belastung des Nahrungsmittels mit Arsen, wie eine amerikanische Forschergruppe herausfand.
Studie belegt: in Reis Arsen angereichert
Im Rahmen einer Studie an der amerikanischen Dartmouth Medical School in Hanover nahmen Frauen während ihrer Schwangerschaft täglich rund eine halbe Tasse Reis zu sich. Eine Kontrollgruppe verzichtete darauf. Gemessen wurde dann der Arsengehalt im Urin, der bei denReis-Konsumentinnen knapp 5,3 Mikrogramm pro Liter betrug. Der Vergleichswert der Frauen, die auf Reis verzichtet hatten, lag bei lediglich 3,38 Mikrogramm je Liter. Damit hatten die Reis essenden Frauen dieselbe Menge Arsen zu sich genommen wie durch das Trinken von einem Liter Wasser mit einer Arsen-Konzentration von zehn Mikrogramm je Liter. Diese Konzentration an Arsen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als gerade noch akzeptablen Grenzwert für Trinkwasser festgelegt.
Arsen: giftiges Schwermetall
Arsen kann bei Erwachsenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs begünstigen.Besonders gefährlich ist es jedoch in der Schwangerschaft: Frühere Studien legten einen Zusammenhang nahe zwischen einer gesteigerten Anreicherung von Arsen während der Schwangerschaft und einem niedrigeren Geburtsgewicht sowie Entwicklungsstörungen des Kindes. Jedoch macht erst die hohe Dosis das Arsen zum gefährlichen Giftstoff: In geringeren Mengen ist es unbedenklich und dient sogar als Bestandteil von Arzneimitteln.
China Vorreiter für Grenzwerte in Nahrungsmitteln
Die amerikanische Forschergruppe forderte deshalb die Festlegung von Grenzwerten für Arsen im Reis, ähnlich wie es sie für Trinkwasser bereits gibt. Reis nimmt das in der Natur vorhandene Arsen zwar leicht auf, jedoch variiert die Belastung stark und hängt unter anderem mit dem Anbaugebiet und den Anbaubedingungen zusammen. In China existiert deshalb ein gesetzlicher Grenzwert von 0,15 Mikrogramm Arsen pro Kilogramm Reis. In den USA und der EU gibt es hingegen noch keine Grenzwerte.