Der PKV-Verband hat sich in deutlichen Worten gegen die Kritik der deutschen Verbraucherschützergewehrt. Diese hatten die Beitragssteigerung der privaten Krankenversicherung (PKV) zum Jahreswechsel zum Anlass genommen, um scharf gegen die Private Krankenversicherung zu schießen. Diese wehrt sich nun. Was man derzeit aus jeder Verbraucherzentale hören könne, sei schlicht unseriös, so die PKV.
Kritik der Verbraucherzentale: Beitragssteigerung um 23,9 % viel zu hoch
Zum Jahreswechsel 2011/12 hatten viele Krankenkassen der PKV ihre Beiträge zum Teil drastisch angehoben. Unter dem Strich stand ein durchschnittliches Plus von 23,9 %, das nach Ansicht der Verbraucherzentale viel zu hoch sei. Der Beitragssteigerung habe es an Maß und Vernunft gefehlt, kritisierten die Verbraucherschützer. Die Situation sei teilweise „schlimmer als wir angenommen haben“, hieß es weiter. Teilweise böte die PKV sogar Tarife an, die keinen Sinn machen würden. Die jüngste Beitragssteigerung sei nur ein weiterer Beweis, dass das zweigliedrige System aus gesetzlicher undprivater Krankenversicherung ausgedient habe.
144 vs. 9 Millionen: die Antwort der PKV
Der Verband der PKV will diese Kritik aus der Verbraucherzentale schlicht nicht gelten lassen. Die faktischen Zahlen würden eine ganz andere Sprache sprechen, als es nach den Ausführungen der Verbraucherzentrale den Anschein habe, erklärt beispielsweise Verbandsmann Volker Leienbach. Die PKV würde neun Millionen Menschen betreuen. Beschwert hätten sich über die Beitragssteigerungen gerade einmal 144 Versicherte. Bei einem solchen Verhältnis über einen Systemfehler der PKV zu sprechen, sei schlicht „unseriös“.
Zudem würde es nicht den Tatsachen entsprechen, dass die Beiträge um 23,9 % gestiegen seien. Die Wirtschaftsanalysten von Morgan & Morgan hätten nämlich ermittelt, dass die Beiträge in Wahrheit nur um 4,4 % angehoben wurden. Betrachtet man, dass die gesetzliche Krankenversicherung ihre Tarife ebenfalls während der letzten Jahre um 3,5 % in die Höhe geschraubt habe, stehe die PKV sehr viel besser dar, als es in der öffentlichen Diskussion zuletzt den Anschein hatte.