Unter Einsatz intelligenter Netze wurde der Energieverbrauch im Rahmen eines Programmes, das seit 2009 von der Bundesregierung gefördert wurde, in privaten Haushalten von sechs Modellregionen gemessen.
Um in privaten Haushalten Strom zu sparen, sollten intelligente Netze (Smart Grids) eingesetzt werden. Das Potenzial liegt im Wohnbereich bei 10 % und in Gewerbebetrieben bei rund 20 %, wenn die Resultate des Feldversuchs zum Forschungsprojekt E-Energy zugrunde gelegt werden.
Strom intelligent verteilen
Das Projekt E-Energy hatte in den den Regionen Aachen, Baden-Württemberg, Cuxhaven, Harz, Rhein-Neckar und Rhein-Ruhr in Gewerbebetrieben und Tausenden privater Haushalte den Verbrauch von Strom mit intelligenten Netzen ermittelt.
Wie hoch der Energieverbrauch ohne Smart Grids ausfällt, ist aus den Rechnungen der Verbraucher hinlänglich bekannt, nun wollten die Forscher wissen, wie viel Strom tatsächlich beim Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) gespart werden kann.
Die Bundesregierung, die 60 Millionen Euro in das Projekt E-Energy investiert hatte, hält intelligente Netze für unumgänglich, wenn die Energiewende gelingen soll. Denn der Ausbau der erneuerbaren Energien bewirkt bei steigender Zahl der Anbieter von Strom gleichzeitig große Schwankungen durch die Nutzung von Sonnen- und Windenergie.
Das macht die Lastenverteilung sehr viel komplizierter, die künftig über intelligent gesteuerten Energieverbrauch geregelt werden soll.
Netze ausbauen und umbauen
Durch das Projekt E-Energy wurde verdeutlicht, dass Netze natürlich ausgebaut, aber gleichzeitig auch umgebaut werden müssen. Denn die traditionelle Rollenverteilung zwischen Energieproduzenten und -abnehmern verschiebt sich, private Haushalte und Gewerbebetriebe wachsen zunehmend in die Rolle von ‘Prosumern’ hinein, die Strom gleichzeitig produzieren und abnehmen.
Das erzwingt neben der intelligenten Steuerung von Energieverbrauch und -produktion auch den Ausbau von Verteilernetzen abseits der großen Stromautobahnen, die immerhin ebenfalls eine Million Leitungskilometer in Deutschland ausmachen.
Der Forschungsansatz hat bewiesen, dass viel mehr als je zuvor lokale Lösungen beim Stromsparen eine Rolle spielen, wobei Haushalte strikt einzubeziehen sind. Die Technik ist bereits vorhanden, es müssen nur die nötigen Investitionen vorgenommen werden.