Die Deutsche Stiftung Patientenschutz (DSP) hat schwerwiegende Vorwürfe gegen die privaten Krankenversicherungen (PKV) erhoben. Diese sollen nämlich bei sterbenskranken Patienten die Kosten für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) angeblich nur auf Basis einer Kulanzregelung übernehmen. Die PKV weisen diesen heftigen Vorwurf empört von sich und geben zu Protokoll, dass die von der Stiftung geäußerten Vorwürfe nur auf einem einzelnen Rechtsstreit basieren würden.
DSP erhebt heftige Vorwürfe gegen die PKV
Im Allgemeinen herrscht das Bild vor, dass man bei der privaten Krankenversicherung eine bessere Versorgung hat als bei der gesetzlichen. Wenn man jedoch den Angaben der Deutschen Stiftung Patientenschutz glauben schenken darf, dann trifft diese Aussage für den Bereich der Hospizversorgung nicht zu.
Die DSP hat den PKV schwerwiegende Vorwürfe gemacht. Letztere sollen nämlich sterbenskranken Patienten die Übernahme der Kosten für die SAPV oder eine stationäre Hospizversorgung lediglich auf der Basis einer Kulanzregelung gewähren. Der DSP-Vorstand Eugen Brysch beklagt sich über diesen Umstand und sagt, dass es bei den privaten Krankenversicherungen keinen Anspruch auf die Kostenübernahme bei der SAPV geben würde.
Brysch zufolge sind sterbenskranke Patienten, die sich die Kostenübernahme bei der SAPV und der stationären Hospizversorgung wünschen, bei der gesetzlichen Krankenkasse besser aufgehoben, da sich diese Leistungen bei letzterer im Leistungskatalog der Versicherungen befänden.
PKV setzen sich gegen Vorwürfe zur Wehr
Die privaten Krankenversicherungen ließen diese heftigen Vorwürfe natürlich nicht auf sich sitzen und gingen in die Gegenoffensive. Die Vorwürfe der Deutschen Stiftung Patientenschutz seien aus der Luft gegriffen und würden lediglich auf einem einzigen Rechtsstreit basieren. Die PKV würden sehr wohl für die Kosten, die durch eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung oder eine stationäre Hospizversorgung entstehen, aufkommen.
PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach stellte klar, dass auch in diesen Bereichen die Mitglieder der privaten Krankenversicherungen erstklassig versorgt würden. Über die Vorwürfe Bryschs zeigte man sich beim PKV-Spitzenverband empört. Brysch selbst sieht die Sachlage natürlich ganz anders und er fordert die Bundestagsabgeordneten dazu auf, die privaten Krankenversicherungen unter Druck zu setzen, damit diese endlich ihreVersorgungslücke schließen.
Der PKV-Spitzenverband hebt jedoch hervor, dass von einer Versorgungslücke überhaupt nicht die Rede sein könne und bei den privaten Krankenkassen eine gute Versorgung für Patienten gewährleistet sei.