Die Riester-Rente soll transparenter werden, um einem Teil der Kritik an der staatlich geförderten Altersvorsorge entgegenzutreten.
Damit Kunden die Verträge künftig besser verstehen, will die Bundesregierung die Anbieter dazu verpflichten, jedem Interessenten eine Checkliste mit den wichtigsten Kennzahlen in die Hand zu drücken. Unter anderem werden darin die Gebühren einer Riester-Rente übersichtlich dargestellt werden.
Komplizierte Riester-Rente
Die geplante Checkliste hat einen handfesten Hintergrund, denn die Verträge für die Riester-Rente sind vielfach sehr kompliziert aufgebaut und in ihren Kennzahlen für Nicht-Fachleute kaum zu verstehen. Der wichtigste Punkt dürfte hierbei sein, welche Mindestrente denn tatsächlich ausgezahlt wird. Mit der Checkliste dürfte die Entscheidung den meisten Kunden sehr viel leichter fallen.
Die Bundesregierung wird den Anbietern daher verbindlich vorschreiben, für Transparenz bei den Kennzahlen zu sorgen. Die Checkliste für die Riester-Rente soll einheitlich aufgebaut sein, sodass auch bei einem Anbietervergleich der Überblick gewahrt bleibt. Zu den vorgesehenen Kennzahlen in der Checkliste werden die Kosten, das Anlagerisiko, die Renditeerwartungen und die ausgezahlte Mindestrente gehören.
Der Hintergrund für das neue Gesetz ergibt sich aus der zunehmenden Kritik an der Riester-Rente, wobei immer wieder deren Intransparenz im Fokus von Verbraucherschützern steht. Zudem wird einigen Anbietern vorgeworfen, die staatliche Förderung als Argument für den Vertrieb der Riester-Rente zu nutzen, ohne die entsprechenden Vorteile 1:1 an die Kunden weiterzugeben.
Die Stiftung Warentest hatte die Verträge einem Test unterzogen und war zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen, nur wenige Produkte schnitten wirklich gut ab.
Gute und schlechte Riester-Verträge
Einzelne Verträge für eine Riester-Rente können tatsächlich sehr vorteilhaft, andere aber auch ziemlich schlecht für den Kunden aufgebaut sein. Der Unterschied allein bei der garantierten Mindestrente kann 17 % betragen, und das ist wirklich gravierend.
In Zahlen kommen höhere vierstellige Summen zusammen, die mehr oder weniger erwirtschaftet werden, wobei in Tests immer ein Mitte- bis Ende-Dreißigjähriger Kunde als Vergleichsperson gewählt wird. Vor solchen Verwerfungen soll die Checkliste nun schützen, Verbraucher werden die Kennzahlen der Verträge auf einen Blick erkennen können.