Walter Riester zur Kritik an der Riester-Rente

Die Riester-Rente wurde nach dem deutschen Politiker Walter Riester benannt, der von 1998 bis 2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung war. In der letzten Zeit ist die Riester-Rente in den Medien in die Kritik geraten, weil sie eine zu geringe Rendite biete. Auch die Gebühren, die für die Riester-Rente berechnet werden, sollen zu hoch sein.

Jetzt hat Walter Riester in einem Interview mit dem Handelsblatt Stellung zu der Kritik an der nach ihm benannten Altersvorsorge genommen.

Die Rendite der Riester-Rente

Auf die Kritik an der geringen Rendite angesprochen, argumentierte Walter Riester, dass eine Leibrente nicht unbedingt hohe Zinsen erbringen soll, sondern dass der Schwerpunkt auf dem Schutz vor der Altersarmut liegt. Nach seiner Meinung werden alle Diskussionen über Altersrenten immer sehr emotional geführt und vielen Verbrauchern fehlen grundlegende Kenntnisse über das Thema.

Die deutsche Finanzwelt befindet sich derzeit in einer Niedrigzinsphase, die auch die Rendite der Riester-Rente in der Ansparphase nach unten drückt. Walter Riester hält aber dagegen, dass die Ansparphase einer Leibrente bis zu 30 Jahre andauern kann. In diesem langen Zeitraum sind Schwankungen in der Zinshöhe normal; es muss nicht bedeuten, dass die Rendite der Rente am Ende der Laufzeit sehr niedrig ausfällt. Darum hält Walter Riester eine Erhöhung der staatlichen Förderung für die Riester-Rente auch nicht für notwendig.

Außerdem sollten die Verbraucher sich genau über die Höhe der Kosten der einzelnen Anbieter erkundigen. Ein Vergleich mehrerer Anbieter hilft dabei, den besten Anbieter zu finden und so die höchste Rendite für die Riester-Rente zu erzielen.

Die Kritik an der Riester-Rente

Aktuell sieht sich die Riester-Rente mehreren Kritikpunkten ausgesetzt. So soll sich diese Form der privaten Altersvorsorge nur für sehr kinderreiche Familien oder für Besserverdienende lohnen, der volkswirtschaftlich Nutzen der Rente soll nicht gegeben sein. Die Verbraucher verlieren anscheinend das Interesse an der privaten Altersvorsorge in Form der Riester-Rente.

Dieser Kritik hält Walter Riester entgegen, dass zurzeit eine Kampagne gegen die nach ihm benannte Rente liefe, die die Verbraucher unnötig verunsichere. Er plädiert weiterhin dafür, dass sich die Verbraucher auch privat gegen die Altersarmut absichern. Er würde die private Altersvorsorge gerne obligatorisch für alle Arbeitnehmer und für alle Selbstständigen machen.