Walter Riester äußerte sich im Juli 2012 auf einer Tagung der DRV (Deutsche Rentenversicherung) in Landshut zur von ihm entworfenen Riester-Rente und zur privaten Altersvorsorge generell. Grundtenor des ehemaligen Arbeitsministers war die Aussage, dass Rentenvorsorge nicht früh genug beginnen könne.
Die Riester-Rente hält der Bundesminister a.D. immer noch für empfehlenswert, auch wenn er im Ansatz weitergehende Lösungen angestrebt habe.
Wie wichtig ist private Altersvorsorge?
Das Thema des Vortrags von Walter Riester war die Zukunftssicherheit der gesetzlichen Rentenversicherung, die der ausgewiesene Experte keinesfalls infrage stellte. Die Herausforderungen würden jedoch wachsen, so Walter Riester, allein durch die zunehmende Zahl von geringfügig Beschäftigten. Ein Kernproblem sei ein zu später Einstieg in die private Altersvorsorge zum Beispiel über Modelle wie die Riester-Rente, wenn sich abzeichne, dass die gesetzliche Rente später nicht reichen wird.
Private Altersvorsorge müsse früh genug beginnen, betonte der ehemalige Minister, der seine Zeit in der Bundesregierung (1998 – 2002) umfänglich diesem Thema gewidmet hatte. Früh genug solle man sich auch dem passenden Produkt innerhalb der Riester-Rente zuwenden, denn bestimmte Formen wie zum Beispiel Investmentsparen können für ältere Rentensparer nicht mehr interessant sein.
Auch den Anbietervergleich bei Produkten der Riester-Rente stellte deren Erfinder in den Fokus seines Fachvortrages. Schließlich betonte Walter Riester, sich allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen, greife fast immer zu kurz, unabhängig von der Dauer der beruflichen Tätigkeit. Die Dauer und die Höhe der Einzahlungen seien schließlich entscheidend – bei vielen heute Erwerbstätigen ginge es ohne private Altersvorsorge nicht mehr.
Einheitsrente versus Riester-Rente
Walter Riester äußerte sich auch zur Einheitsrente, zu der die gegenwärtige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU)ab 2013 alle Selbständigen verpflichten will. Das Modell hält Riester für wichtig, aber schwierig. Eine Einheitsrente lehnte er jedoch als “nicht verfassungskonform” ab, stattdessen verwies er auf Konzepte wie seine Riester-Rente, die der Einzelne früh genug beginnen müsse.
Riester wollte übrigens seinerzeit diejenigen Selbständigen in die Riester-Rente mit einbeziehen, die den Schritt in eine neue selbständige Existenz aus der Arbeitslosigkeit heraus unternehmen. Dieses Konzept erwies sich jedoch 2001 innerhalb der Riester-Rente als nicht umsetzbar.