Die Riester-Rente, eines der größten Erfolgsmodelle der bundesdeutschen Förderlandschaft, ruft nichtsdestotrotz bisweilen Kritiker auf den Plan. Die Linke im Bundestag geht davon aus, dass die Förderung eher den Anbietern der Riester-Rente als den Sparern zugutekomme. Dementsprechend fordert die Fraktion der Linkspartei jetzt einen jährlichen Bericht zur Riester-Rente und dem Schwester-Modell Rürup-Rente, so wie es bereits beim jährlichen Rentenbericht üblich ist.
Entkoppelung der Riester-Rente
Die Linke möchte die Riester-Rente von den Risiken der Kapitalmärkte entkoppeln. Damit wird generell die staatliche Förderung einer kapitalgedeckten Altersvorsorge infrage gestellt. Gleichzeitig stellt wohl die Linke ihre Finanzkompetenz selbst infrage. Dies dürfte niemanden verwundern: Denn wenn man schon den Genossen der SPD unterstellt, mit Geld eher schlecht umgehen zu können, so erwartet man das von der Linken gleich gar nicht. Denn dass ein umlagefinanziertes Rentensystem vermutlich schon in zehn Jahren an seine Grenzen stoßen wird, gilt unter Finanzexperten längst als ausgemacht. Die Riester-Rente – ebenso die Rürup-Rente – war eine Antwort auf die demorgaphische Entwicklung in Deutschland, die gerade noch rechtzeitig gegeben wurde.
Kritik an der Förderung?
Die Linke bemäkelt die Verwaltungskosten der Riester-Rente und unterstellt, dass damit die Förderung eher in die Taschen der Banken und Versicherungen fließt, die das Produkt anbieten. Doch diese Kritik greift zu kurz, denn die banküblichen Provisionen werden so auch bei anderen Vorsorgeprodukten, ebenso bei jeder Kranken-, Auto- oder Haftpflichtversicherung fällig. Die Linke verglich schlicht die Riester-Produkte verwaltungstechnisch mit der umlagefinanzierten staatlichen Rente. Und das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Die Beiträge zur staatlichen Rente werden einfach automatisch vom Bruttolohn einbehalten, von einer Riester-Rente – noch dazu in den vielen Ausgestaltungsmöglichkeiten – müssen Anleger erst noch überzeugt werden. Entscheidend ist jedoch, was hinten rauskommt, wie ein Urgestein der deutschen Politik gern zu sagen pflegte. Und da scheint die Riester-Rente die staatliche Rente renditemäßig weit abzuhängen.