Modern und innovativ, so präsentieren sich die Pharmafirmen hierzulande. Dabei hat die Globalisierung auch vor den deutschen Unternehmen nicht halt gemacht.
Selbst wenn mehr als die Hälfte der neu entwickelten Wirkstoffe aus US-amerikanischen Labors kommen, gehört Deutschland mit einem Marktanteil von 12 % nach wie vor zu den führenden Wirtschaftsstandorten im Bereich der pharmazeutischen Forschung.
Dies unterstreicht Hagen Pfundner, Vorsitzender des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa).
Impulse für pharmazeutischen Fortschritt dank der Gentechnik
Viele Patienten können in den nächsten Jahren mit neuen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten rechnen. 324 aktuelle Vorhaben der Pharmaunternehmen können in den nächsten vier Jahren zum Abschluss kommen, so zeigt eine Befragung der 45 Mitgliedsunternehmen des vfa auf.
Viele Projekte befinden sich dabei bereits im Zulassungsverfahren oder in einer der letzten Phasen der klinischen Erprobung. 168 neue Wirkstoffe, mit denen 110 Krankheiten behandelt werden können, sind Ausdruck für die rasante Entwicklung.
Den Haupt-Impuls dazu gab die Gentechnik. Über 30 % der neuentwickelten Wirkstoffewerden mittlerweile unter Nutzung gentechnologischer Methoden hergestellt. Die größten Fortschritte erwartet vfa-Vorsitzender Pfundner in der Krebsbehandlung.
Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Infektionserkrankungen werden in den kommenden Jahren mit neuen Medikamenten erfolgversprechender behandelt werden können. Bei der Infektionskrankheit Hepatitis-C erwarten Experten, dass in naher Zukunft für 90 % der Patienten eine Heilung in Sicht ist.
Gezielterer Einsatz von Medikamenten durch personalisierte Medizin
Patienten beklagen immer öfter, dass erst das zweite oder dritte Medikament bei ihnen angeschlagen hat. Die Forschung konzentriert sich daher zunehmend auf die Entwicklung von Biomarkern.
Diese werden in der sogenannten personalisierten Medizin benötigt. Hierbei wird durch einegezielte Diagnostik ermittelt, ob ein spezielles Medikament für den jeweiligen Patienten geeignet sein wird. In Deutschland werden in dieser Richtung bereits 31 Medikamenteeingesetzt.
Für sechs weitere läuft aktuell das Zulassungsverfahren. Während für eine Vielzahl von Erkrankungsbildern gravierende Behandlungsfortschritte bereits erzielt werden konnten, gestaltet sich die Entwicklung neuer Präparate für Alzheimer-Patienten als sehr schwierig.
Gerade mal 2 % der neuen Wirkstoffe können für die Alzheimer-Behandlung eingesetzt werden.